Martha's Vineyard & Newport - ein Reisebericht (Teil 2)


Es hat ein Weilchen gedauert, aber hier folgt nun endlich der zweite Teil meines Reiseberichts vom Nordosten der USA. Den ersten Teil des Reiseberichts über New York & die Hamptons findet ihr in meinem letzten Blogpost :)


Wir waren also die erste Woche in NYC und den Hamptons unterwegs, bevor es weiter ging Richtung Cape Cod und Martha's Vineyard. Beim Recherchieren der Route bin ich auf eine Fährverbindung gestossen, die vom äussersten Zipfel von Long Island nach Connecticut fährt. Das musste ich natürlich sofort buchen, denn unsere Kinder sind nicht so begeisterte Autofahrer und diese Fährverbindung ersparte uns den Umweg via New York, was eine zusätzliche Autofahrt von ca. 2-3 Stunden bedeutet hätte. Es empfiehlt sich allerdings auch hier, in der Hochsaison diese Fähre im Voraus zu buchen, obwohl die Fähren fast stündlich fahren (www.longislandferry.com).

Von Hamptons Bay machten wir uns also auf den Weg nach Orient Point, wo wir eben diese Autofähre nach New London, CT nahmen. Die Fahrt dauerte 1.5 Stunden und da es gerade Mittagszeit war, verpflegten wir uns im Bordrestaurant.

Von New London ging die Fahrt weiter Richtung Newport in Rhode Island, unserem Tagesziel. Wiederum zogen wir die Küstenstrasse der Interstate vor. Und so tuckerten wir dem gemütlichen Highway No. 1 entlang, der uns zunächst zum hübschen Hafenörtchen Mystic brachte. Das kleine Örtchen ist sehr charmant und unbedingt einen Abstecher wert, wenn man in der Gegend ist.

Newport ist eine klassische Küstenstadt wie man sie in New England öfters antrifft. Man könnte sich dort gut und gerne einige Tage verweilen und die spektakuläre Küste und zahlreiche Leuchttürme besichtigen. Ebenfalls befinden sich in Newport opulente Herrenhäuser der großindustriellen Familien aus dem 19. Jahrhundert, die zu bestaunen sind. Leider war für den Abend Regen vorausgesagt, aber wir hatten trotzdem noch Zeit, durch das Hafenviertel und die Wharf zu schlendern. Hier ein paar Impressionen davon:


Die Wharf im Hafen von Newport, Rhode Island


Einkaufsstrasse auf der Wharf in Newport, Rhode Island

Am nächsten Tag ging es direkt weiter nach Martha's Vineyard. Martha's Vineyard ist eine vorgelagerte Insel südlich von Cape Cod und gehört zusammen mit der Nachbarinsel Nantucket zu den beliebtesten Ferienorten New Englands. Da viele berühmte Persönlichkeiten und Angehörige der amerikanischen Oberschicht Villen auf Martha’s Vineyard haben, hat die Insel den Ruf eines Nobel-Ferienortes. Aber nach vier wundervollen Tagen auf Martha's Vineyard muss ich sagen, dass die Insel im Vergleich zu den Hamptons viel bodenständiger, erschwinglicher und lebhafter ist. Ich habe mich schon in den ersten fünf Minuten total in diese Insel verliebt und hätte noch viel länger dort verweilen können! Aber mal der Reihe nach:

Die Insel erreicht man entweder mit der Fähre oder dem Flugzeug, denn in der Mitte der Insel befindet sich ein kleiner Flughafen. Da wir mit dem Auto unterwegs waren, kam für uns natürlich nur die Fähre in Frage. Die Plätze auf der Autofähre sind beschränkt, und als ich im März (4 Monate vor unserer Reise!) die Fähre buchen wollte, gab es für unseren Reisetag nur noch einen Platz auf einer Abendfähre! Es lohnt sich also auch hier, möglichst früh zu buchen (www.steamshipauthority.com.). Ohne Reservation könnt ihr es in der Hochsaison gleich vergessen. Beim Check-in vor Ort hingen überall Schilder, dass man nur mit einer Reservation auf die Fähre gelassen wird. Auf Cape Cod gibt es zwei Häfen, von wo aus man eine Fähre nach Martha's Vineyard nehmen kann: Woods Hole oder Hyannis, wobei Woods Hole näher bei der Insel liegt. 


Auf Martha's Vineyard gibt es drei grössere Ortschaften: Vineyard Haven, Oak Bluffs und Edgartown. Sie liegen alle nahe beieinander, weshalb es aus meiner Sicht nicht so wichtig ist, wo das Hotel liegt, wenn man ein Auto besitzt. Allerdings sind die Ortschaften sehr unterschiedlich:


Edgartown ist sicherlich die nobelste Ortschaft auf der Insel. Es hat eine schöne Main Street mit eleganten Kleiderläden und Souvenir-Shops sowie zahlreichen Restaurants, welche zum Flanieren und Essen einlädt. Das Zentrum ist sehr kompakt und beschränkt sich auf die Main Street und das kleine Hafenviertel. Am Hafen gibt es zudem ein schönes Seafood Restaurant mit Blick über die Bucht und die vielen Segel- und Fischerboote. Edgartown besticht auch mit den vielen klassischen weissen Kapitänshäusern, die insbesondere die Main Street und das Hafenviertel zieren. Hier einige Impressionen von Edgartown:



Hafen von Edgartown mit dem Restaurant "The Seafood Shanty"


Main Street von Edgartown mit noblen Kleidergeschäften...


...und zahlreichen Restaurants!


Typisch für Edgartown sind die klassischen weissen Häuser...
...in denen sogar die Bank untergebracht ist.


Typische Residenzhäuser in Edgartown direkt am Meer (North Water Street)

Spannend fand ich, dass bei vielen Häusern die Fassade zur Strasse hin mit weissen Holzlatten gebaut wurden, der Rest des Hauses jedoch mit weissen oder grauen Schindeln. Das Foto oben zeigt eine Häuserzeile direkt am Meer. Vom Strand her gesehen sind diese Häuser jedoch fast alle im typischen grauen Cape Cod Stil gehalten:



Hier schön zu sehen die unterschiedlichen Fassaden an den Häusern. Zur Strasse hin mit weissen Holzlatten, der Rest in grauen Schindeln.


Blick auf die Bucht von Edgartown








Edgartown hat sozusagen einen "Stadtstrand", den man gut zu Fuss erreichen kann. Da der Strand etwas geschützt liegt, gibt es nicht so hohe Wellen wie an der Südküste der Insel und war somit für uns ideal zum Baden mit den Kindern. Entlang des Strandes befinden sich auch die grossen Feriendomizile der "Rich & Famous" :)



Der Weg zum Strand führt von der North Water Street über einen Boardwalk zum Sandstrand



Feriendomizile der Reichen säumen die Wasserfront...







Der Strand bei Edgartown ist ruhig und ohne hohe Wellen, da er durch die Bucht geschützt ist. Ausserdem war er praktisch menschenleer. Die meisten Leute gehen nach South Beach zum Baden.
Weiter gehts nach Oak Bluffs.... diese Ortschaft liegt nur knapp 10 Autominuten entfernt von Edgartown, ist aber komplett anders! Oak Bluffs ist viel lockerer als das noble Edgartown. Das merkt man vor allem, wenn man sich in die Massen am Hafen stürzt. Hier herrscht reges Treiben, Boote holen die Touristen für eine Sunset-Fahrt ab und Pubs und Restaurant reihen sich aneinander:


Auf dem "Dock" im Hafen von Oak Bluff ist was los...
Hier reihen sich Bars und Restaurants aneinander.
Tolle Abendstimmung im Hafen von Oak Bluffs

Ein weiteres Merkmal von Oak Bluffs sind die über 400 bunten viktorianischen "Gingerbread"-Cottages aus dem späten 19. Jahrhundert, die die Strassen säumen. Allein diese sind absolut ein Besuch Wert und prägen das Ortsbild von Oak Bluffs. Sie widerspiegeln so liebevoll die künstlerische Szene von Martha's Vineyard:


Die farbigen "Gingerbread" Cottages in Oak Bluffs








Auch in Oak Bluffs lädt die mit Bäumen gesäumte Main Street zum Shoppen und Verweilen ein. Und wenn man mit Kindern unterwegs ist, muss man unbedingt das Flying Horses Carousel (das älteste Karussell der USA!) sowie den "Big Dipper Ice Cream" Shop besuchen! Beides befindet sich zwischen Main Street und Hafen.


Vineyard Haven haben wir nur kurz besucht. Es ist die kleinste der drei Ortschaften im Osten der Insel und versorgt vor allem viele Tagesausflügler, die dort im Marinehafen ankommen. Aber auch dieser Ort hat eine hübsche Main Street mit Shops und Restaurants.


Wenn man ein Auto hat, muss man unbedingt die Insel erkunden. Obwohl Martha's Vineyard zu 1/4 aus Naturschutzgebiet besteht, gibt es viel zu sehen. Der mittlere Teil der Insel ist somit auch hauptsächlich mit Wald bedeckt. Wir fuhren von Edgartown nach Chilmark, Aquinnah und Menemsha. Die Aquinnah Halbinsel mit dem Leuchtturm und den faszinierenden Klippen ist dabei ein absolutes "Must". An der äussersten Spitze der Halbinsel befindet sich der Aquinnah Leuchtturm und gleich daneben ein tolles Restaurant mit Blick auf das Meer umgeben von kleinen Handwerksläden mit lokalen Souvenirs:



Der Weg vom Parkplatz zum Strand in Aquinnah...


Der Strand und die Klippen von Aquinnah


Das Restaurant beim Leuchtturm von Aquinnah mit atemberaubender Aussicht...


...und eines der typischen Handwerksläden direkt beim Restaurant in  Aquinnah












Da der Strand von Aquinnah eher rau war und grosse Wellen hatte, fuhren wir noch nach Menemsha, einem kleinen hübschen Hafenörtchen im Westen der Insel. Hier hatte es einen schönen, ruhigen Badestrand wo sich die Kinder verweilen konnten.



Der Hafen von Menemsha


...mit der Tankstelle für Autos und Schiffe.


Diese grauen Schindelhäuser sind das eigentliche Wahrzeichen von Martha's Vineyard und der ganzen Cape Cod Region. Man sieht sie als kleine Cottages oder als grosse Landhäuser, oft in Verbindung mit üppigen Hortensienhecken. Sie binden sich gut in die Landschaft ein und verleihen einem Europäer ein authentisches New England Feeling :). Deshalb kommen hier noch ein paar Impressionen von solchen Häusern, die das Landschaftsbild von Martha's Vineyard wesentlich prägen:










Eine der vielen typischen Hortensien-Hecken auf der Insel...


...ich hab wohl zu viel geknipst, denn meine Kinder ahmen mich schon nach :)))



Und noch ein Tipp zu guter Letzt: Abends war es nicht einfach, in einem Restaurant einen Tisch zu bekommen. Hier empfiehlt sich in der Hochsaison einmal mehr, zu reservieren. Ansonsten wartet man schnell mal 20-30 Minuten auf einen freien Tisch. Übrigens sucht man in Martha's Vineyard vergebens nach Fast-Food Ketten oder Filialen grosser Geschäfte, was den Charme und Charakter dieser Insel ausmacht.

Eigentlich wollte ich auch noch ein bisschen über Cape Cod berichten, aber das hat für heute nicht mehr gereicht. Ich hoffe aber, ihr habt den Reisebericht genossen und mit Freude gelesen und seid vielleicht inspiriert, selbst einmal dorthin zu reisen? Ich bin richtig begeistert von der Insel und würde gerne eines Tages dorthin zurück kehren!


Martha's Vineyard - love at first sight!


In diesem Sinne.... Ahoi, macht's gut und schaut bald wieder vorbei,
Katrin

1 Kommentar

  1. Noch so ein toller Bericht, Marthas Vinyard reizt mich ja auch noch sooo sehr! Ich warte schon gespannt auf deine Fortsetzung. VG Britta

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