Natursteinauer selber bauen

Der Sommer 2017 neigt sich so langsam dem Ende zu. Draussen ist es seit langem mal wieder trüb und nass, was mir endlich etwas Zeit gibt, wieder einen Blogeintrag zu schreiben. Heute möchte ich euch unsere selbst gebaute Natursteinmauer zeigen, die im letzten Monat bei uns entstanden ist.

Wir haben auf der einen Seite unseres Grundstücks ein angrenzender Spazierweg, von welchem man einen wunderbaren Blick in unseren Garten hat :). Damit wir etwas mehr Privatsphäre haben, wollen wir dort mit Sträuchern und Eichenpfählen einen Sichtschutz entstehen lassen. Leider war zur Ecke des Grundstücks hin die Böschung sehr steil, was es uns erschwerte, dort grosse Sträucher zu pflanzen. So kam die Idee auf, eine eigene Natursteinmauer zu bauen, damit wir das Terrain etwas begradigen können.

Mein Mann ist jemand, der Ideen in Taten umsetzt, und so ging er tags darauf zu einem Steinhändler in der Region und erwarb kurzerhand knapp 5 Tonnen Jura Kalkstein. Gleichzeitig bestellte er eine Flachmulde mit 5 m3 Humus und 2 m3 Betongranulat. Nun musste noch eine Maschine her, die diese ganzen Massen transportieren konnte. Glücklicherweise konnten wir noch einen befreundeten Gartenbauer zu Hilfe bitten - und eine Woche später wurde mit den Arbeiten begonnen.

Uns war nicht wirklich bewusst, auf was wir uns hier einliessen.... aber ich kann euch sagen, es war wirklich harte Arbeit. Die meist heissen Sommertage mit über 30° halfen auch nicht unbedingt. Aber das Ergebnis kann sich zeigen lassen - und somit hat sich der ganze Aufwand gelohnt! Wobei ich anmerken muss, dass ich ja mehrheitlich zugeschaut und Fotos gemacht habe :) - der Dank geht an unser Fachmann David und meinen begabten Mann!

Ich zeige euch hier zuerst die fertige Mauer und im Anschluss die Bilder von den Arbeiten:

Fertiggestellt: die Natursteinmauer aus Jura Kalkstein entlang des öffentlichen Weges angrenzend an unser Grundstück. 



So sah es zu Beginn aus (hier halt noch ohne Rasen, es ist ein etwas älteres Foto). Man kann gut sehen, dass die Böschung nach unten immer steiler wird.

Auch hier nochmals das "Vorher"-Foto... :)

Die gelieferten 5 Tonnen Jura Kalksteine. Grösse der Steine: Höhe ca. 16 cm, Tiefe 20-30 cm, Länge 20-60 cm, allseitig gespalten. Wichtig ist bei den Steinen, dass sie möglichst gerade gespalten sind. Somit hat man weniger Arbeit beim Stapeln der Steine. Denn wenn sie zu rund und zuviele Ausbuchtungen haben, verbringt man viel Zeit damit, sie in die richtige Form zu schlagen.

Bevor der erste Stein gesetzt wurde, haben wir entlang der Grenze einen etwa 30 cm breiten Kanal ausgehoben und mit Betongranulat aufgefüllt. Dieses "Kiesbett" wurde dann mit einem Stampfer verdichtet und dient nun als Fundament für unsere Natursteinmauer.

Hinter der Mauer gegen die Böschung haben wir ein schwarzes Drainagevlies verwendet. Dies wurde direkt hinter den Steinen angebracht, damit keine Erde durchkommt aber das Wasser abfliessen kann. Da wir die Mauer mit Schotter und Erde hinterfüllten, haben wir keine Drainagerohre eingebaut.

Präzisionsarbeit ist gefragt, insbesondere bei der Kurve der Mauer.

Auch wenn die Steine sehr gut geformt waren, musste trotzdem oft nachgeholfen und Teile des Steins weggespitzt werden, damit sie perfekt passten.

Die einzelnen Steinreihen wurden leicht versetzt aufeinander gestapelt mit einer Versetzung von ca. 2 cm pro Reihe. Dies ergibt die notwendige Neigung, damit die Mauer später nicht kippt (Daumen drücken!).

Eine Natursteinmauer besticht durch ihre unregelmässige, natürliche Erscheinung. Wie hier gut erkenntlich ist, haben wir die unteren Reihen jeweils ins Erdreich auslaufen lassen, so dass es am Ende oben einen schönen Abschluss gibt.

Direkt hinter der Mauer haben wir mit Schotter aufgefüllt, danach den Rest mit Humus. Es brauchte noch eine weitere Ladung Humus, insgesamt haben wir somit 10 m3 Erde aufgefüllt! Das Drainagevlies wird nun auf der Endhöhe der Mauer abgeschnitten.

Wie hier nun gut ersichtlich ist, konnte dank der Natursteinmauer die Böschung zum Weglein hin praktisch aufgehoben werden. Nun ist es viel einfacher und schöner, einen natürlichen Sichtschutz mit Sträuchern und Eichenpfählen zu machen.

Fast geschafft, es fehlt nur noch der Abschluss hinten.

Die "Kurve" in der Mauer - der Stolz von den beiden Männern :)

... mein Mann konnte kaum warten, die ersten Eichenpfähle einzulochen, bevor der grosse Regen kam :))

Fertig! Wir konnten fast alle Steine verbauen. Ein kleiner Rest bleibt übrig...

Hier ist gut erkennbar, wie viel zusätzlichen Garten wir mit der Mauer gewonnen haben. Ich kann es kaum erwarten, die ersten Sträucher zu pflanzen!


Blick vom Garten Richtung Spazierweg.













Der Grundstein für mein Cottage Garten ist gelegt. Jetzt fehlen nur noch die vielen bunten und üppigen Pflanzen. Wir werden sicher die einen oder anderen Sträucher noch diesen Herbst einpflanzen. In voller Pracht werden wir unseren Garten jedoch erst nächsten Sommer geniessen können. Spätestens dann folgt auf jeden Fall ein Update... :)

Vielen Dank fürs Reinschauen, ich freue mich, wenn ihr mich bald wieder besucht.
Macht's gut und bis bald,
Katrin

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